1. Stolpersteinverlegung 12. Oktober 2010
Alle Kurzbiographien finden sich in der Stolperstein-Broschüre 2010.
Dreikönigstraße 15
HIER WOHNTE
HEINRICH FEHRENTZ
JG. 1908
VERHAFTET 1943
FEINDSENDER ABGEHÖRT
ZUCHTHAUS STUTTGART
HINGERICHTET 22.12.1943
Dreikönigstraße 24
HIER WOHNTE
LUDWIG BRUMMER
ZEUGE JEHOVAS
JG. 1920
KRIEGSDIENST
VERWEIGERT
ERSCHOSSEN 3.12.1941
BOBRUISK / RUSSLAND
Gaisbergstraße 9
HIER WOHNTE
LEONTINE GOLDSCHMIDT
GEB. VON PORTHEIM
JG. 1863
VOR DEPORTATION
FLUCHT IN DEN TOD
25.08.1942
Hauptstraße 121
HIER WOHNTE
HERMANN DURLACHER
JG. 1893
VERHAFTET 1938
DACHAU
DEPORTIERT 1940
GURS
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
HIER WOHNTE
MARTA DURLACHER
GEB.FISCHER
JG. 1897
DEPORTIERT 1940
GURS
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
HIER WOHNTE
WALTER DURLACHER
JG. 1924
KINDERTRANSPORT 1939
ENGLAND
ÜBERLEBT
HIER WOHNTE
LUDWIG DURLACHER
JG. 1927
KINDERTRANSPORT 1939
ENGLAND
ÜBERLEBT
Bergstraße 44
HIER WOHNTE
BETTY BLUM
GEB. LIEBHOLD
JG. 1880
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
FLUCHT IN DEN TOD
26.12.1939
HIER WOHNTE
LENI BLUMENTHAL
GEB. BLUM
JG. 1919
FLUCHT 1938
HOLLAND
ENGLAND
ÜBERLEBT
Bergstraße 86
HIER WOHNTE
MICHAEL ’MICHEL’ LIEBHOLD
JG. 1883
VERHAFTET 1938
DACHAU
TOT AN HAFTFOLGEN
27.12.1938
HIER WOHNTE
AMALIE ’MALLY’ LIEBHOLD GEB. MARX
JG. 1893
FLUCHT 1939
HOLLAND
PALÄSTINA
ÜBERLEBT
HIER WOHNTE
RUTH LIEBHOLD
JG. 1914
FLUCHT 1938
USA
ÜBERLEBT
HIER WOHNTE
MARTIN LIEBHOLD
JG. 1916
FLUCHT 1937
USA
ÜBERLEBT
HIER WOHNTE
KLAUS LIEBHOLD
JG. 1919
FLUCHT 1936
SCHWEIZ
1941 USA
ÜBERLEBT
HIER WOHNTE
BERTHA ’BERTHEL’ MARX
GEB. GROS
JG. 1870
FLUCHT 1939 HOLLAND
INTERNIERT WESTERBORK
DEPORTIERT 1943
SOBIBOR
TOT AUF TRANSPORT
23.7.1943
Die ersten Stolpersteine sind verlegt
Foto: Joe
Gunter Demnig verlegte gestern den ersten Stolperstein vor dem Haus Dreikönigstraße 15. Er soll an Heinrich Fehrentz erinnern, der hier bis 1943 lebte. Er wurde im Dezember 1943 hingerichtet, weil er einer antinazistisch eingestellten Kegelgruppe angehörte.
Von Sören Sgries
Was für ein erfreulicher Tag für die "Initiative Stolpersteine in Heidelberg". Nicht nur, dass am Dienstagnachmittag die Gedenksteine für die ersten 15 der Opfer des NS-Regimes verlegt wurden, auch das Interesse in der Bürgerschaft war ausgesprochen groß. Das zeigte schon die kurze Gedenkveranstaltung, zu der die Initiative in die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte eingeladen hatte. Weit über 100 Gäste kamen, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Damit übertraf das Interesse die Erwartungen der Veranstalter bei weitem.
Im Namen der Initiative ließ Gabi Maerzke noch einmal das lange Ringen um die Erlaubnis, die zehnmal zehn Zentimeter großen Gedenksteine verlegen zu dürfen, Revue passieren. Seit 2008 gibt es die Bewegung in Heidelberg, aber erst im Frühjahr 2010 kam es zum kleinen "Wunder", zur "großen Überraschung", als der Gemeinderat, der sich lange gesträubt hatte, schließlich doch mit nur einer Enthaltung der Verlegung zustimmte. Bei der ersten Verlegung wurden jetzt Steine vor den ehemaligen Wohnhäusern der Familien Durlacher in der Hauptstraße 121, Blum in der Bergstraße 44 und Liebhold in der Bergstraße 86 verlegt. Vor dem Haus in der Dreikönigstraße 15 wird an Heinrich Fehrentz, und in der Dreikönigstraße 24 an Ludwig Brummer erinnert. Für Leontine Goldschmidt wurde ein Gedenkstein vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Gaisbergstraße 9 gesetzt.
Mehr lesen Sie in der RNZ-Druckausgabe vom 13.10.10
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Gunter Demnig
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